DER CHAMPAGNER UNTER DEN TEES

„Im Frühling trifft der warme Monsunregen sanft auf die Berge des Himalaya. Magische Nebelschwaden steigen wie göttliche Drachen aus den Wäldern auf – so entfaltet sich die mystische Atmosphäre von Dorjeeling, dem heutigen Darjeeling.

Hier, in den Ausläufern des Himalaya auf 700 bis 2.100 Metern Höhe, wächst der berühmte *Himalaya-Dorjeeling-Tee*, der weltweit als *Darjeeling-Tee* bekannt ist. Sein einzigartiger, blumig-zarter Geschmack macht ihn zur begehrtesten Teesorte unter Kennern und zu einem der exklusivsten – und teuersten – Tees der Welt.

Echte Teeliebhaber sagen: *Ohne Darjeeling-Tee wäre die Teewelt so unvollständig wie die Weinwelt ohne Champagner.*“

Der Dank geht ausschließlich an die qualifizierten Arbeiter: für die Herstellung eines solch köstlichen Tees, der die Tradition bewahrt und den alle jeher für seinen einzigartigen moschusartigen Duft lieben. Seit der britischen Kolonialzeit bis heute arbeiten Mitarbeiter im instabilen und steilen Terrain des Himalaya, um die besten schwarzen, Oolong-, grünen und weißen Tees zu produzieren.

Der Distrikt Darjeeling gehört zum indischen Bundesstaat Westbengalen und ist seit 1999 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Mit einer Fläche von rund 10,58 Quadratkilometern erstrecken sich hier 87 Teeplantagen, die zusammen mit ausgedehnten Waldgebieten die Landschaft prägen – von Darjeeling über Kalimpong bis hin zu Duars und Terai.

Der Name Dorjeeling leitet sich aus der Sprache der indigenen Lepcha ab: Dorjee bedeutet ‚Donner‘, Ling steht für ‚Ort‘. Der Legende nach ist dies ein seit der Antike heiliger Ort, der vom Donner erschaffen wurde und mit dem Glauben an Makalu Baba verbunden ist – eine Gottheit, die als Schöpfer des Universums verehrt wird.“

Der einzigartige Geschmack des Darjeeling-Tees verdankt sich den natürlichen Gegebenheiten der Region: der optimalen Höhenlage, dem kühl-feuchten Klima und den reichhaltigen Monsunregen. Auf den fruchtbaren, abfallenden Hängen des Himalaya – ideal für natürliche Entwässerung – wird seit fast 200 Jahren der „Champagner unter den Tees“ angebaut. Neben hochwertigem Schwarztee und Oolong gewinnen heute auch grüner und weißer Darjeeling-Tee an internationaler Beliebtheit.

Klassifiziert wird der Tee nach Erntezeiten, doch sein unverwechselbares Aroma entsteht durch die Handarbeit der Plantagenarbeiter:innen. Vor allem Frauen pflücken das ganze Jahr über sorgfältig die zarten „zwei Blätter und eine Knospe“ – eine Technik, die gleichzeitig die Gesundheit der Teesträucher und die Fruchtbarkeit der Böden bewahrt.

Die Exklusivität des Darjeeling-Tees liegt auch in seiner traditionellen Verarbeitung: Anders als bei modernen CTC-Methoden (Crush, Tear, Curl), die Teeblätter maschinell zerkleinern, setzen die Plantagen hier noch auf Handrolltechniken aus dem 19. Jahrhundert. So bleibt das blumig-moschusartige Aroma der Knospen erhalten, das Teekenner weltweit schätzen.

Darjeeling-Tee wird wie folgt klassifiziert:

1 ) FRÜHLINGS- ODER ERSTE ERNTE (FIRST FLUSH)

Mit dem Frühlingserwachen nach der Winterpause beginnt in Darjeeling die erste und edelste Ernte des Jahres – der First Flush. Die Landschaft erwacht magisch: Frische Triebe sprießen und verwandeln die Hügel in ein leuchtendes Meer aus Grün. Dieses Naturschauspiel prägt das Leben der Region. Schon in den frühen Morgenstunden strömen die Pflückerinnen in die Gärten, um die zarten „zwei Blätter und eine Knospe“ zu ernten. Ihre Eile hat einen Grund: Nur die frisch geernteten Triebe garantieren jenen spritzigen, blumigen Frühlingstee, der weltweit Sehnsucht weckt.

Experten schätzen: Für ein Kilo dieses kostbaren First Flush werden über 22.000 der feinsten Triebe benötigt. Die Ernte muss bis spätestens Ende April verarbeitet werden, da die zarten Frühlingstriebe besonders empfindlich sind. In aufwendigen Handarbeitsschritten – vom Welken bis zum Rollen – entfalten die Blätter ihr charakteristisches Profil:

  • Aussehen: Limettengrüner Aufguss mit perlendem Schimmer.

  • Aroma: Exquisit blumig, erinnert an Jasmin und Muskat-Trauben.

  • Geschmack: Belebend frisch mit dezent herber Note und mineralischer Tiefe.

Der Darjeeling First Flush ist nicht nur für sein unvergleichliches Bouquet berühmt, sondern auch für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften – reich an Antioxidantien und verdauungsanregenden Enzymen. Ein Tee, der den Frühling im Glas einfängt und als „Champagner der Teewelt“ gefeiert wird.

2) SOMMER- ODER ZWEITE ERNTE (SECOND FLUSH)

Etwa einen Monat nach der Verarbeitung des Frühlings-Tees (First Flush) beginnt in Darjeeling die Ernte des Sommertees (Second Flush). Wie die edlen Muskat-Trauben, aus denen süßer Muskatwein entsteht, entwickeln die Teepflanzen nun saftige, aromatische Blätter. Diese sind etwas größer als die zarten Frühlings-Triebe und ergeben einen kräftigeren, bernsteinfarbenen Aufguss mit einem unverwechselbaren Muscatel-Aroma – einer Mischung aus reifen Früchten, Honig und dezentem Moschus.

Geerntet von Mai bis Juni, ist der Sommertee ein Sinnbild für die Harmonie aus Klima und Handwerkskunst: Das Fachwissen der Arbeiter:innen, die jede Phase von der Pflückung bis zur Oxidation präzise steuern, macht ihn zu einem der teuersten und begehrtesten Tees weltweit. Doch seine Verfügbarkeit ist begrenzt – wahrhaft hochwertiger Second Flush ist nach der Produktion schnell vergriffen, ein rares Juwel für Kenner.

3) MONSUN- ODER DRITTE ERNTE (THIRD FLUSH)

Wie der Name schon sagt, wird die Monsunernte während des Regenzeitgipfels zwischen Juli und September gepflückt. Aufgrund der heftigen Regenfälle enthalten die saftigen ausgewachsenen Blätter mehr Feuchtigkeit, was zu einem starken, kupferfarbenen Aufguss führt. Milchtee, lokal bekannt als “Dud Ko Chia” (einige bevorzugen das Hinzufügen von Gewürzen oder Honig), kann aufgrund seiner Geschmacksintensität und kaffeeähnlichen Farbe sehr gut mit dem Monsuntee zubereitet werden. Aber auch alle anderen Ernten können mit einer geeigneten Menge Milch getrunken werden. Die Präferenz liegt ganz beim Verbraucher. Manche mögen es mit Zucker und Milch, andere sehnen sich einfach nach dem Geschmack der reinen zarten Blätter

4) HERBST- ODER VIERTE ERNTE (FOURTH FLUSH)

Wie der Name schon sagt, wird die Monsunernte während des Regenzeitgipfels zwischen Juli und September gepflückt. Aufgrund der heftigen Regenfälle enthalten die saftigen ausgewachsenen Blätter mehr Feuchtigkeit, was zu einem starken, kupferfarbenen Aufguss führt. Milchtee, lokal bekannt als “Dud Ko Chia” (einige bevorzugen das Hinzufügen von Gewürzen oder Honig), kann aufgrund seiner Geschmacksintensität und kaffeeähnlichen Farbe sehr gut mit dem Monsuntee zubereitet werden. Aber auch alle anderen Ernten können mit einer geeigneten Menge Milch getrunken werden. Die Präferenz liegt ganz beim Verbraucher. Manche mögen es mit Zucker und Milch, andere sehnen sich einfach nach dem Geschmack der reinen zarten Blätter